Bayern 2 Radio, 07. Januar 2007


"Rauchzeichen. Literarische Fundstücke für leidenschaftliche Raucher"

Ein Hörbuch für Tabakfreunde von Christa Jeckoff
Mit Mechthild Großmann und Stephan Benson

Ms. & Spr.: Bernhard Jugel


aus Hörbuch / Track 16
Wenn ich im Himmel nicht rauchen darf, will ich da nicht hin.

Soll Mark Twain dereinst aus tiefster Überzeugung gesagt haben. Und aus einem Roman von Jules Veme ist folgendes Zitat überliefert:


aus Hörbuch / Track 14
"Leute! Tabak! Echter Tabak! Für den Rest meines Lebens verzichte ich jetzt gerne auf Weib und Wein!"

Diese und viele andere literarische Fundstücke hat die Autorin Christa Jeckoff jetzt zu einem "Hörbuch für Tabakfreunde" zusammengestellt. Während in der derzeitigen Diskussion um das Rauchverbot in Gaststätten immer von den schrecklichen gesundheitlichen Folgen des Rauchens die Rede ist, wird in diesem Hörbuch eher die Kulturleistung des Rauchens in den Mittelpunkt gestellt. Anhand der Werke bekennender Raucher wie Gustave Flaubert, Dashiel Hammett, Arthur Conan Doyle oder auch Thomas Mann, der seinem Helden Hans Castorp im Zauberberg folgendes Bekenntnis in den Mund legte:


aus Hörbuch / Track 9
"Ich verstehe es nicht, wie jemand nicht rauchen kann, ﷓ er bringt sich doch sozusagen um des Lebens bestes Teil und jedenfalls um ein ganz eminentes Vergnügen.

Dass dieses "eminente Vergnügen" auch seine Schattenseiten hat, wird allerdings weder verschwiegen noch beschönigt. Nikotin kann süchtig machen, stellt Christa Jeckoff fest, selbst früher starke Raucherin und:


aus Hörbuch / Track 4
Die psychische Abhängigkeit eines Rauchers wird von Wissenschaftlern inzwischen mit der psychischen Abhängigkeit eines Heroinsüchtigen verglichen. Die Abhängigkeit ist umso stärker, je intensiver sich mit der Droge ein positives Lebensgefühl verbindet.

Wir erfahren allerdings auch, wie die Autorin es geschafft hat, von der Nikotinsucht loszukommen und zur Gelegenheits- und Genussraucherin zu werden - oder, ganz nebenbei: dass die Bezeichnung Raucherbein ursprünglich gar nichts mit dem Rauchen zu tun hat.


aus Hörbuch / Track 1
Sie ist auf den Namen des österreichischen Internisten zurückzuführen, der zum ersten Mal die Diagnose des Verschlusses der Beinarterie stellte, eine Erkrankung, die auch bei Nichtrauchern vorkommt. Er hieß Franz Ferdinand Raucher und lebte von 1864 bis 1930.

Auch undogmatische Nichtraucher dürften also ihr Vergnügen haben an dem literarischen Rauch, der von ungezählten Zigarren, Zigaretten und Pfeifen durch dieses Hörbuch weht. Nicht zuletzt weil Stephan Benson als Zitator und Mechthild Großmann als Stimme der Autorin sich ideal ergänzen in diesem Hörbuch, dass ein dezidiertes Plädoyer ist für die Lust, aber gegen die Sucht. "Rauchzeichen", erscheinen auf CD bei Hoffinann und Campe, schließt nicht ohne Grund mit dem Appell:


aus Hörbuch / Track 18
Nie nebenbei rauchen! Immer bewusst genießen!

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