WDR3. Das Kulturereignis
07. Dezember 2006, 14:45 Uhr, HörZeichen


Rauchzeichen - Literarische Fundstücke für Raucher

mit Monika Buschey


Die drei schönsten Dinge im Leben?
Der Whiskey davor und - die Zigarette danach.

Christa Jekoff - selbst leidenschaftliche Raucherin - lässt Schriftsteller zu Wort kommen: von Thomas Mann bis Gustave Flaubert, von Bert Brecht bis Ernst Bloch. Das Thema Tabak hat sie nämlich fest im Griff; aus den eigenen Erfahrungen und den schönsten Dichterworten komponiert die Autorin ein Feuilleton für Genießer: Rauchzeichen, gelesen von Mechthild Grossmann und Stephan Benson.

Autorin:
Außer ins Rauchen ist die Autorin Christa Jekoff offenbar sehr ins Krimmi-Genre verliebt. Hier lässt sie keinen aus, Holmes und Watson beginnen den Reigen, danach kommen Raymond Chandler und Dashiell Hammett ins Spiel, deren Helden sind nicht nur Lesern, sondern auch Kinofreunden ein Begriff: nach außen hin cool und hart gesotten, mit bitterer Selbstironie, stets schußbereiter Waffe und - Glimmstengel zwischen den Lippen.

Natürlich fängt die Raucherkarriere von Christa Jekoff in der Schule an. Der ersten Liebe - der zur Zigarette - folgt die zweite: ein Raucher, der coolsten einer, dessen erste Liebesgabe selbstverständlich eine Zigarette ist. Christa Jekoff beschreibt die Freuden des Rauchens in allen Lebenslagen - vom ersten tiefen Zug des Tages nach dem Frühstück, bis zum allmählich Gewahrwerden, dass man Opfer einer Sucht geworden ist. Die Versuche abrupten Aufhörens, die allmähliche Läuterung zur Genussraucherin schließlich. Und sie beschreibt die innige Beziehung zwischen Tabaksglut und Eros - im eigenen Leben und natürlich da, wo der Dichtung feine Fäden sich zu Geschichten verweben. Unübertrefflich auch diesmal wieder bei Thomas Mann, im "Zauberberg", der ja eine Heilanstalt für Lungenleiden ist. Ob Hans Castorp und Hofrat Behrend über Frauen reden oder über Zigarren - das weiß man nicht immer so ganz genau.

Und was sagt Mark Twain: Wenn man im Himmel nicht rauchen darf, will ich da nicht hin.

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